Hochwasser in Gernsheim


Verhältnismäßig glimpflich verlief das Hochwasser der letzten Tage für die Schöfferstadt Gernsheim. Waren am Samstagvormittag für den für uns maßgeblichen Pegel Worms bis zum Montag Wasserstände von 7,30 Meter bis 7,80 Meter vorhergesagt, erreichte das Hochwasser am Dienstag (04.06.) tatsächlich eine Höhe von 6,95 Meter. Zum Vergleich: Das letzte große Hochwasser 1988 hatte eine Höhe von 7,29 Meter.

Da man in diesem Sinne am Samstag auf alles gefasst sein musste, wurden im Laufe des Vormittags das Tierheim, der Schäferhundeverein, der Betreiber des Kiosks am Badesee, die Gastronomiebetriebe im Hafengebiet, die auf der Hafenspitze tätige Baufirma sowie weitere Betroffene informiert und gebeten, rechtzeitig Vorsorge zu treffen und – soweit möglich – Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.

Bis Montag fanden täglich Lagebesprechungen statt, an der Vertreter der Feuerwehr, des Bauhofs, der Kläranlage, der Wasserschutzpolizei, der Landwirtschaft, des Roten Kreuzes sowie des Verwaltungsstabs teilnahmen. Die Aufgabe bestand darin, durch Hochwasser bedingte Schadenspotenziale zu identifizieren, Arbeitseinsätze zu organisieren und Risiken einzudämmen. In diesem Sinne standen die Sicherung der Winter- und Sommerdeiche sowie des Hafengebiets im Fokus.

Bereits am Sonntagmorgen begann der Bauhof damit, die Hochwasserdämme zu mähen, um mögliche Wasseraustritte frühzeitig zu erkennen. Auf den Verkehrswegen wurden Absperrungen gestellt und kritische Bereiche geräumt. Ab 14 Uhr fand auf dem Feuerwehrgelände ein Arbeitseinsatz statt, bei dem insbesondere Sandsäcke befüllt wurden, die an den Hochwasserdeichen verbaut wurden. Der Sand wurde durch die Firma Waibel geliefert.

Die Aktion wurde im Wesentlichen von der Feuerwehr, vom Bauhof und den Gernsheimer Landwirten getragen. Sie verlief schnell und reibungslos, auch weil sie von etwa 30 Mitarbeitern aus landwirtschaftlichen Betrieben tatkräftig unterstützt wurde. Die Feuerwehr war mit 35, der Bauhof und die Kläranlage waren mit 10 Personen im Einsatz. So konnten bis 19 Uhr etwa 4.500 Sandsäcke befüllt und zum größeren Teil entlang der Dämme verlegt werden.

Zudem war das DRK Gernsheim mit einem Rettungswagen und zwei Sanitätern vor Ort. Außer einem Insektenstich und kleineren Abschürfungen gab es glücklicherweise keine Verletzungen. Ein besonderes Dankeschön gilt der Firma Haupter, Familie Rücker, die eine umfassende Erstverpflegung der Helfer kostenlos bereitstellte. Für die Verpflegung im Anschluss an den Arbeitseinsatz sorgte das DRK Wallerstädten mit einer Sondereinsatzgruppe von insgesamt 9 Personen.

Die Deiche wurden seit Sonntagabend im Wechsel und nach Absprache von den Landwirten, der Feuerwehr und dem Bauhof überwacht. Nennenswerte Probleme gab es nicht. Einzelne kleine Rinnsale und hervortretendes Druckwasser wurden beobachtet, blieben aber harmlos.

Durch die frühzeitigen Abstimmungen und die gute Kommunikation aller Beteiligten ist es gelungen, den großen Einsatz sorgfältig vorzubereiten und durchzuführen. Durch diese Bedachtheit wurden größere Schäden vermieden. Die Schöfferstadt Gernsheim dankt allen Helferinnen und Helfern, Kameradinnen und Kameraden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den beteiligten Firmen, die gemeinsam zu diesem erfolgreichen Einsatz beitrugen, sehr herzlich.